Ernährungsberater Patrick Veskovic von Live Happy wird uns künftig monatlich mit neuen spannenden Beiträgen zum Thema Darmgesundheit informieren. In seinem letzten Artikel ging es um das Multitalent Darm und seine vielfältigen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Heute, im ersten Teil der neuen Serie mit Live Happy, sehen wir uns im Speziellen die Security-Abteilung des Darms an – die sogenannte Darmflora und was konkret passiert, wenn das körpereigene „Wachpersonal“ abhandenkommt. Wusstest du, dass die Dysbiose eines der meist unterschätzten und weit verbreitetsten Darmprobleme unserer heutigen Zeit ist?

Die Darmflora: das dicht besiedeltste Ökosystem, welches jemals untersucht wurde
Unser Organismus lebt in Symbiose mit Mikrobakterien. In der Darmschleimhaut befinden sich nämlich über zehn Mal mehr Darmbakterien als der Körper Zellen hat, und zwar 100 Milliarden Zellen pro Milliliter. Diese unglaublich hohe Anzahl an fleißigen Mitarbeitern ist aufgrund der sehr hohen Anforderungen an unseren Darm notwendig. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen wird auch als Darmflora oder Mikrobium bezeichnet. Ihre Aufgabe ist es, einerseits das Immunsystem und die Verdauung zu unterstützen und anderseits die Entgiftung vieler Stoffe voranzutreiben, die dem Körper schaden würden.
Die Dysbiose ist der größte Feind unserer Gesundheit
Damit unser Darm seine Aufgaben zu 100% erfüllen kann, müssen die nützlichen Darmbakterien eindeutig in der Überzahl sein. Zu den förderlichen Bakterien zählt man u.a. die Milchsäure- und Bifido-Bakterien. Hingegen sind Fäulnisbakterien sowie Pilze und Parasiten die Gegner dieser nützlichen Bakterien. Folglich ist für das reibungslose Funktionieren des Immunsystems das Verhältnis dieser beiden Gruppen entscheidend. Sofern 90% der Darmbakterien zu den nützlichen gehören, kann man davon ausgehen, dass die mannigfaltigen Aufgaben unseres Darms ohne Probleme erledigt werden. Aufgrund von einer ungesunden Lebens- und Ernährungsweise, ist jedoch bei vielen dieses Verhältnis gestört.
Zudem führen Antibiotika – was übersetzt soviel heißt wie „gegen das Leben“ – dazu, dass die positiven Darmbakterien zerstört werden. Der gravierende Nachteil von Antibiotika ist, dass sie zwischen Freund und Feind nicht unterscheiden können und einfach alle Bakterienarten töten. Sie lindern zwar die vorangegangenen Symptome, beeinträchtigen jedoch zugleich die Funktionsfähigkeit der Darmflora. Nicht selten leiden die Betroffenen nach der Einnahme an Müdigkeit, Lustlosigkeit und an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Denn ist einmal ein Mangel an positiven Darmbakterien vorhanden, dann fehlt unserem Körper das Sicherheitspersonal und Krankheiten haben es leicht, sich durchzusetzen. Wenn das Darmmilieu dermaßen geschwächt ist, spricht man von einer Dysbiose. Sie ist in weiterer Folge die Ursache verschiedenster Symptome und Erkrankungen. Man muss bedenken, dass Krankheiten in einem gesunden Darmmilieu praktisch nicht möglich sind. Denn wenn Viren oder Bakterien in unseren Körper gelangen, ist unser Immunsystem sofort zur Stelle und bildet Antikörper gegen den unerwünschten Eindringling, um diesen sofort zu eliminieren. Daher werden eine Dysbiose und ihre Folgen heutzutage massiv unterschätzt.
Die Folgen einer Dysbiose
Bei einer Dysbiose vermehren sich die gesundheitsschädlichen Bakterien, Pilze und Parasiten so lange, bis sie im Darm die Oberhand gewinnen. Typische Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen sind die Folge. Die mangelhafte Verdauung führt mittel- und langfristig zu einem Vital- und Nährstoffmangel und zu einem geschwächten Immunsystem. Darüber hinaus werden Peristaltik und Darmschleimhaut geschwächt. Die Nahrung verbleibt zu lange im Darm, es entstehen noch mehr Fäulnisbakterien und das Darmmilieu verschlechtert sich rapide. All diese Symptome in Kombination mit einer ungünstigen Ernährung können über einen längeren Zeitraum zudem das Leaky-Gut-Syndrom – auf Deutsch: einen „leckenden Darm“ – verursachen. Das führt in weiterer Folge zu Allergien, Autoimmunerkrankungen und chronischen Vergiftungen.
Wie man sieht, entsteht hier ein Dominoeffekt mit weitreichenden und völlig unterschätzten Folgen. Zuerst fällt das Sicherheitspersonal im Darm aus. Unser Darm bleibt ungeschützt, unser Immunsystem leidet. Stellt man nun kein neues Sicherheitspersonal ein, verabschieden sich letztlich die Wächter im Dünndarm, die eigentlich dafür Sorge tragen sollen, dass nur nützliche Nähr- und Vitalstoffe in unseren Körper gelangen. Schädlinge können jetzt unseren Darm frei passieren und verbreiten sich in unserem Organismus, wo sie nichts verloren haben.
Was tun?
Das oberste Gebot lautet daher, ein gesundes Darmmilieu wiederherzustellen. Dies lässt sich mit einer Kombination aus folgenden Maßnahmen einleiten:
- Der Einnahme von Probiotika,
- einer vitalstoffreichen Ernährungsweise und
- der Vermeidung jener Nahrungsmittel, die der Darm nur schwer verdauen kann, was zur Entstehung von Fäulnisbakterien führt.
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Live Happy
Patrick vertritt die Philosophie: „Um außerordentliche Gesundheit und Vitalität zu erlangen, muss der Mensch nichts anderes tun, als zu seinem natürlichen Ursprung zurückzufinden. Dazu gehören naturbelassene und frische Lebensmittel und das regelmäßige Tanken von Kraft in der Natur. Das ist der sicherste und einfachste Weg für ein Leben frei von Krankheiten und die Basis für Glück und Zufriedenheit.“
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