Der Darm ist ein wahres Naturtalent und für viele Funktionen in unserem Körper sehr wichtig. Er leistet nicht nur die Verdauungsarbeit und leitet alle aufgenommenen Stoffe und Flüssigkeit in die Blutbahn weiter, sondern filtert auch ungewünschte Schadstoffe und Keime aus der Nahrung. Außerdem ist er essentiell für unser Immunsystem: Der Darm produziert wichtige Immunzellen, die sich dann über die Lymphbahnen im Körper verbreiten und Krankheitserreger abwehren. Deshalb ist es allemal wert sich genauer mit dem Thema Darmgesundheit auseinander zu setzen.

Dass ein gesunder Darm für den menschlichen Organismus von unbeschreiblicher Wichtigkeit ist, ergibt sich schon aus seinen Funktionen. Was kann man aber tun, um seinen Darm gesund zu halten?
1. Ausreichend trinken für einen gesunden Darm
Trinken ist generell gesund und unterstützt auch die Darmgesundheit. Doch nicht jedes Getränk sollte mit „ausreichend trinken“ gemeint sein. Täglich sollten 35-40 ml pro kg Körpergewicht Flüssigkeit aufgenommen werden – das entspricht bei einem Körpergewicht von 65 kg rund 2,5 Liter täglich. Bevorzugt sollte Wasser oder ungesüßter Tee getrunken werden. Limonaden, Verdünnungssäfte oder Energy Drinks enthalten viel zu viel Zucker oder andere schädliche Inhaltsstoffe, die nur selten zu sich genommen werden sollten. Alkohol sollte möglichst vermieden werden, wobei das Achterl Wein oder Glas Bier den ein oder anderen Abend bedenkenlos ohne gravierende Schäden genossen werden kann. Regelmäßiger Alkoholkonsum führt hingegen speziell im Dünndarm, wo die Darmschleimhaut besonders empfindlich ist, häufig zu Reizungen, wodurch Entzündungen oder in langer Sicht auch Geschwüre entstehen können. Der traditionelle Verdauungsschnaps hat zudem einen weitaus besseren Ruf als er haben sollte. Damit pflegt man zwar Rituale und Traditionen, nicht aber seine Gesundheit. Hochprozentiger Alkohol erzeugt zwar oft ein angenehmes Wärmegefühl, fördert aber in keinem Fall die Verdauung.
2. Eine gute Darmgesundheit dank darmfreundlichem Essen
Viel einheimisches, naturbelassenes Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Milchprodukte, mageres Fleisch oder Fisch und gesunde Öle gehören zu einer ausgewogenen Ernährung. Wenn man zusätzlich noch auf folgende Kleinigkeiten achtet, kann man seinem Darm noch viel Gutes tun:
Wichtig sind für den Darm „gute“ Darmbakterien, die bei der Bekämpfung von „bösen“ Bakterien helfen und das Immunsystem damit unterstützen. Sogenannte Probiotika helfen dabei, diese guten Bakterien zu füttern. Probiotika sind Produkte mit lebenden Mikroorganismen, die nach dem Verzehr gesundheitsfördernde Wirkungen entfalten. Für eine gesunde Darmflora sind vor allem Milchsäurebakterien, wie Bifidobakterien oder Laktobazillen wichtig.
Probiotische Lebensmittel sind etwa Joghurt, Sauerkraut, Rote Beete und so manche Sojaprodukte.
Besonders darmfreundlich sind auch Nahrungsmittel mit dem Ballaststoff Inulin, wie etwa Zwiebel, Knoblauch oder Spargel. Inulin hilft den Darmbakterien bei der Vernichtung von Fremdstoffen, wodurch Krankheitserreger schneller abgewehrt werden können.
3. Regelmäßige Bewegung fördert die Darmgesundheit
Man glaubt es kaum, aber auch mit Bewegung kann man dem Darm Gutes tun. Ob Laufen, Tanzen, Nordic Walking, Ganzkörper-Kraftübungen oder auch viele andere Trainingseinheiten steigern die Durchblutung – auch jene des Darms. So manche Yoga-Programme sind sogar extra für die Stärkung der Darmgesundheit oder eine bessere Verdauung zugeschnitten und einen Versuch wert, es mal auszuprobieren: Hier.
4. Entspanne dich – deine Darmgesundheit wird es dir danken
Ein anderes Mittel um seine Darmgesundheit zu stärken: Nichts-tun. Ja, richtig gelesen. Einfach mal einen Abend auf der Couch verbringen, sich einen Wellness-Tag gönnen oder eine warme Badewanne einlassen und darin entspannen… Das Zauberwort ist Entspannung. Zu viel Stress, hastiges Essen und Sorgen treiben den Darm nämlich in den Wahnsinn. Lieber öfters einen Gang zurück schalten und seinen Körper einfach mal machen lassen. Es lohnt sich seinem Körper immer wieder Entspannungspausen zu gewähren – Die Darmgesundheit wird es danken.
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